Stellungnahme des Vorstandes zu den Impfungen im GSH

Update: 03.03.2021, 8:00 Uhr: Gestern Abend berichtete auch der Bayerische Rundfunk. Dabei zog der BR ganz andere Schlussfolgerungen aus den exakt gleichen Stellungnahmen. Die Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks zum Vorwurf der "Impfdrängelei" im GSH finden Sie hier.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Besucher*innen unserer Homepage, heute wende ich mich mit einem besonderen Anliegen an Sie.

Vielleicht haben Sie es als aufmerksame Zeitungsleser selbst schon gesehen, vielleicht wurde es Ihnen aber auch zugetragen. In den Nürnberger Medien wurde ein Bericht veröffentlicht, der sich mit Impfungen im Georg-Schönweiß-Heim (GSH) beschäftigt. Auf die Anfragen der Presse im Vorfeld der Berichterstattung habe ich offen und transparent mit ausführlichen Stellungnahmen geantwortet, die jedoch nur teilweise aufgegriffen wurden.

Wir wurden vom zuständigen Impfarzt am Impftag wiederholt darauf hingewiesen, dass Impfdosen verfallen müssten, wenn keine „Nachrücker“ gefunden wurden. Einen Plan für die Verwendung ausgefallener Impfungen seitens des Impfteams gab es zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht. Ich nahm mich spontan also auf Anfrage dieser Aufgabe an, nachdem die Einrichtungsleitung an dem Impftag die Impfung organisieren musste. Durch den zeitgleichen Ausbruch eines massiven Infektionsgeschehen und den damit einhergehenden PCR-Reihentestungen durfte ein Teil der von uns bestellten Dosen nicht mehr an die gemeldeten Personen im GSH verimpft werden. Diese übrigen Dosen wurden deshalb kurzfristig, nachdem innerhalb der CAG keine impfwilligen Personen mehr gefunden wurden, einem erweiterten Personenkreis zugänglich gemacht (Ärzte, Physios, Handwerker, etc.), hier jedoch zunächst streng ebenfalls nach StIko-Vorgabe, d.h. an „in den Senioren – und Pflegeheimen tätige Menschen“. Erst als nach weiteren Ausfällen immer noch Impfdosen übrig waren, kontaktierte ich kurz vor Schluss meine Ehefrau. Generell gilt jedoch: Es wurden bei der CAG alle impfwilligen und impffähigen Bewohner*innen und Mitarbeitende geimpft. Ein Verfall von überzähligen Impfdosen konnte und kann nicht ernsthaft gewollt sein.

Mittlerweile hat sich das Verfahren im Umgang mit überzähligen Impfdosen geändert - zuständig für Ersatzpersonen sind nun die Impfteams selbst. Zum Zeitpunkt der Impfungen im GSH war dies nicht der Fall bzw. wurde uns gegenüber nicht ausreichend kommuniziert. Die Anfrage, für Nachrücker zu sorgen, würde ich darum heute selbstverständlich ablehnen. Eine derartige Situation ist mit dem heutigen Wissen, den mittlerweile optimierten Prozessen und Zuständigkeiten sowie geänderten Vorgaben, so nicht mehr denkbar. Aus heutiger Sicht würde ich eine derartige Entscheidung darum ganz sicher nicht mehr so treffen. Ich bedauere die - sicherlich impulsive - Handlung, für die ich mich nur entschuldigen kann. Dass die Außenwahrnehmung der CAG aufgrund meines Vorgehens und der darauffolgenden Berichterstattung gelitten hat, vor allem vor dem Hintergrund der außergewöhnlichen Leistungen, die alle Mitarbeitenden der CAG in den vergangenen Monaten während der Pandemie und den Ausbruchsgeschehen erbracht haben, tut mir sehr leid.

Gerne stehen wir Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung.

Florian Schoenauer
Vorstand